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20.03.17

Erzähl mal! Elisabeth Pohn von "Fräulein Hübsch"

Im heutigen Interview aus unserer Reihe "Erzähl mal!", in der wir euch regelmäßig großartige Projekte rund um Nachhaltigkeit und Familie vorstellen möchten, berichtet Elisabeth Pohn von "Fräulein Hübsch" aus ihrem Leben zwischen Familie und Selbständigkeit.


Hallo Elisabeth,

schön, dass wir dich zu deinem aktuellen Projekt interviewen dürfen! :-)
Es geht auch gleich los!

Wer bist du?

Mein Name ist Elisabeth, ich komme aus Wien/Österreich und habe eine Tochter. Ich bin überzeugter Stadtmensch mit großer Liebe zur Natur, weil ich am Land groß geworden bin. Studierte Kunstgeschichtlerin und Publizistin, ich liebe alles, was mit Kunst zu tun hat, vor allem Architektur und Malerei. Ich verreise gerne, ich lese gerne, ich esse gerne gut, interessiere mich für Filme, Theater, Literatur und Musik. Ich gehe gerne wandern, im Sommer geht’s bei uns immer ans Meer und auch in die Berge.

Was genau machst du und wie kam es dazu?

Ich bin selbständige Unternehmerin und habe vor 8 Jahren Fräulein Hübsch gegründet. Wir produzieren Tragehilfen und Tragetücher und legen dabei großen Wert auf Nachhaltigkeit, die Stoffe werden für uns in einer österreichischen Weberei aus GOTS-zertifizierter Biobaumwolle gewebt, genäht werden unsere Tragehilfen in der Tschechischen Republik, ca. 2 Fahrstunden von Wien entfernt. Wir verkaufen nur innerhalb Europas, hauptsächlich in Österreich und Deutschland. Für mich beinhaltet Nachhaltigkeit auch Regionalität und ich finde es nicht schlüssig, bei der Produktion auf Nachhaltigkeit zu achten und im Anschluß das fertige Produkt um die ganze Welt zu schicken.

Woher kam die Idee dafür, was hat dich motiviert und inspiriert?

Als ich 2008 angefangen habe zu tragen, gab es nicht wirklich viele Tragehilfen auf dem Tragemarkt. Es gab Tragetücher von verschiedenen Herstellern, außerdem den Ergo Babycarrier aus Amerika und alle warteten gespannt auf eine neue Tragehilfe namens Manduca. Ich hab sie mir sofort gekauft, als sie auf den Markt kam und hab leider feststellen müssen, dass diese Art von Tragehilfe nichts für mich und meine Tochter ist. Also habe ich weiterhin im Tragetuch getragen und als meine Tochter mobiler wurde und ich sie ständig ein- und wieder ausbinden mußte, wollte ich dann unbedingt eine Tragehilfe.

Damals hat mich ein Internetforum sehr inspiriert. Dort gabs Leute, die haben sich selbst Tragehilfen genäht. Das waren recht einfache aus einem Rechteck mit Trägern dran, das kam mir nicht so kompliziert vor, da hab ich ein wenig herumgetüftelt und mir auch eine genäht. Wir haben uns dann irgendwie alle gemeinsam weiterentwickelt, viele von damals machen das bis heute hauptberuflich, so wie ich. Zb Maria von Luemai (tragebaby.ch) und Beatrice von Babyzouks.

Sehr motiviert hat mich natürlich meine Tochter, die ein absoluter Tragling war und keine Sekunde in einem Kinderwagen geblieben ist. Außerdem meine große Begeisterung für Stoffe, Muster und Farben und meine Liebe zum Handarbeiten. Einer der schönsten Momente meiner Arbeit ist immer, wenn neue Designs in der ersten Anwebung von der Weberei kommen, diese Spannung wie es denn wohl auf Stoff aussehen wird, wie die Farben wirken, wie es sich anfühlt, wie es sich trägt. Wenn ich in meinem Lager stehe, umgeben von Stoffen, Tragetüchern und Tragehilfen in den buntesten Farben und Mustern, das erfüllt mich jeden Tag wieder mit Freude.

Die Tragehilfen und Tücher von "Fräulein Hübsch" sind ja in der "Szene" in aller Munde. Was zeichnet deine Produkte aus, was macht sie so besonders?

Mittlerweile gibt’s ja viele gute Tragehilfen auf dem Markt, als ich begonnen hab, war das nicht so. Damals waren die vielen Verstellmöglichkeiten und das bunte Design das Besondere und dass es diese Art von Tragehilfe (Mei Tai) noch nicht wirklich gab auf dem deutschsprachigen Markt. Heutzutage gibt’s viele Tragehilfen, die das in recht ähnlicher Form bieten, man kann das Rad ja nicht ständig neu erfinden. Aber der Frl. Hübsch Mei Tai ist ungebrochen sehr beliebt, ich mache das mit meinem ganzen Herzblut und ich versuche, authentisch zu bleiben, ich glaube, das merken die Leute. Und man kennt uns einfach, wir machen es auch schon wirklich lange :-)

Wo kann man deine Produkte erwerben?

Unsere Mei Tais und Tragetücher kann man bei unseren vielen Händlern erwerben (eine Liste mit allen gibt’s unter www.fraeuleinhuebschmeitai.com/haendler.html) oder bei uns im Onlineshop (www.fraeuleinhuebsch.at).

Wie sieht dein Alltag aus? Selbstständigkeit, Familie und die eigenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen ist ja gar nicht immer so leicht... oder?

Die ersten Jahre war das natürlich nicht einfach, ich habe jeden Abend bis tief in die Nacht gearbeitet und ganz oft hatte ich meine Tochter auch tagsüber im Büro bzw. im Laden dabei, Zeit für mich blieb damals keine. Aber es ist ja nicht einfach nur Arbeit, es ist etwas, das man richtig gerne tut und das einen sehr befriedigt, daher empfand ich das die meiste Zeit nicht als schlimm.

Ich mache das jetzt im 9. Jahr und in den letzten beiden Jahren habe ich mein Unternehmen so strukturiert, dass alles gut schaffbar ist und ich auch einfach mal zuhause bleiben kann, wenn zb meine Tochter krank ist. Meine drei wunderbaren Mitarbeiterinnen kümmern sich darum, dass alles weiterläuft, auch wenn ich nicht da bin und dafür bin ich sehr dankbar. Ich arbeite schon seit zwei Jahren nicht mehr abends und nachts, meistens nehme ich nicht mal mehr den Laptop mit nach Hause.

Was hast du dir für 2017 vorgenommen? Und was wäre das Beste, was dir passieren könnte?

Ich bin nicht der Typ für Vorsätze im neuen Jahr, daher kann ich da nicht wirklich viel antworten. Ich wünsche mir, dass meine Familie gesund bleibt und dass Fräulein Hübsch weiterhin so erfolgreich ist, denn es ist eines der schönsten Geschenke, wenn der Beruf auch die Berufung ist und man jeden Tag mit Freude arbeiten geht.

Wir verfolgen "Fräulein Hübsch" gespannt weiter und wünschen dir für die Zukunft alles Gute! :-)