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16.12.20

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Unser Statement zum SWR Ökochecker Beitrag: Wegwerfwindel vs. Stoffwindel - was ist tatsächlich besser für die Umwelt?

Kürzlich erschien beim SWR ein Beitrag zum Thema Ökobilanz von Stoffwindeln und Einwegwindeln. Habt ihr ihn schon gesehen? Wir freuen uns immer sehr, wenn das Thema Stoffwindeln einen Platz in den Medien bekommt. Die Vision von Stephanie Oppitz, der Gründerin der WindelManufaktur, ist es, dass Familien sich über alle Optionen informieren können um dann ihre Wahl zu treffen. Sie sollten Vor-und Nachteile kennen und sich bewusst für die Windeln entscheiden, die zu ihnen passen. Deshalb gibt es auf unseren Infoseiten ausführliche Informationen zum Thema Nachhaltigkeit, Kosten und Handhabung von Stoffwindeln.



Die Kernaussage des Beitrags ist, dass die Ökobilanz mit Stoffwindeln gleichwertig oder geringfügig besser ist, falls du auf den Trockner verzichtest. Das kann bei dem angewendeten Beispiel der Stoffwindelfamilie durchaus das Fazit sein. Diese verwendet ein Höschenwindel-System mit Zwillingen bei täglichem Waschen und Trocknen mit eher hohem Energieverbrauch.


Warum die ManufakturWindel eine bessere Ökobilanz hat

Kurz und knapp möchten wir dir aufzeigen, welch positiven Effekt du mit unserer ManufakturWindel erzielst - sowohl im Vergleich zur Einwegwindel als auch im Vergleich zum gezeigten Windelsystem aus dem Beitrag:

  1. Müllvermeidung: Als waschbares System vermeidest du für jedes Kind rund 6.000 Einwegwindeln oder eine Tonne Müll, wie auch im Beitrag beschrieben. Auch das Windelvlies kannst du durch waschbare Lösungen ersetzen.
  2. effizientes Waschen: Anstatt der gesamten Windel werden in den meisten Fällen nur unsere Saugeinlagen gewechselt. Das sorgt für einen kleineren Wäscheberg. Bei jedem Windeln müssen zwingend nur die Einlagen gewechselt werden, Innenwindel und Außenwindel verschmutzen wesentlich seltener. Das reduziert die zu waschenden Textilmengen auf ein Minimum. Je nach Materialwahl aus unserem System muss nur extrem selten gewaschen werden.
  3. effizientes Trocknen: Unsere Saugeinlagen benötigen durch ihre Konstruktion einen wesentlich geringeren Energieaufwand im Trockner und trocknen auch prima auf der Leine. Außen- und Innenwindel müssen (und sollten) überhaupt nicht in den Trockner.
  4. Saugeinlagen-Auswahl: Verschiedene Materialien und Formen lassen sich ideal auf die Bedürfnisse des Kindes UND die Waschroutine abstimmen.
  5. lange Lebensdauer: Durch das effiziente Waschen erhöht sich die Lebensdauer unserer Stoffwindel erheblich. Bei angemessener Waschroutine kann die ManufakturWindel einem zweiten und dritten Kind weitergereicht werden. Wir haben die Windel so konzipiert, dass sich alle Einzelteile einfach austauschen lassen und wir sie reparieren können.
  6. regional und sozial verantwortlich: Die ManufakturWindel wird in Deutschland hergestellt und schafft sozial abgesicherte Arbeitsplätze. Außerdem sind die Transportwege der Waren so auf ein absolutes Minimum beschränkt.


Wiederverwenden statt Einmalverwenden

Immer wieder wird öffentlich die Frage aufgegriffen, ob Stoffwindeln denn nun wirklich eine bessere Ökobilanz als Einwegwindeln haben. Wir haben uns intensiv mit diesem Thema beschäftigt und möchten kurz auf einige Aspekte eingehen. Schon vorweg können wir sagen: Wenn wir als Verbraucher*in unsere ökologische Einstellung wirklich leben wollen, dann macht es wenig Sinn, ein lineares System zu nutzen. Es ist niemals möglich, mit Einmalwindeln Müll zu vermeiden. Bei jedem Kind entsteht weiterer Müll, und je länger ein Kind zum Trockenwerden braucht, desto länger geht auch der Windelverbrauch weiter. Bei Stoffwindeln hast du als Verbraucher jedoch viele Möglichkeiten, um den Kauf, die Nutzung, und die Verwertung so nachhaltig wie möglich zu gestalten.


Müllberge verwerten?

Im Beitrag äußert der Pampers Hersteller seine Pläne zur Wiederverwendung von Einwegwindeln nach deren Aufbereitung. Das Problem stellt dabei die Sammlung von benutzten Windeln dar, dieses Verwertungssystem eignet sich also eher für Einrichtungen, in denen der Windelmüll leichter gesammelt und zur Verwertungsanlage gebracht werden kann. Dort soll er dann z.B. zu Kunststoffmöbeln und Katzenstreu verwertet werden. Die Kapazitäten einer Windel-Recyclinganlage sind relativ beschränkt. Berlin allein bräuchte vier Anlagen, um den Windelmüll verwerten können. Ob sich dieses System also wirtschaftlich trägt, steht noch infrage. Sicherlich erfordert es weiterhin einiges an Entwicklungszeit bis zur Serienreife.

Das Problem bei der Kompostierung von Windeln ist, wie im Beitrag erwähnt, die Menge des entstehenden Mülls. Dabei geht es nicht nur um die Menge des möglicherweise kompostierbaren Windelmaterials, sondern auch um die Menge der Ausscheidungen. Stuhlgang im Kompost ist nicht empfehlenswert, und der Ammoniakwert durch die Urinmengen wäre wahrscheinlich extrem hoch.

Nicht umsonst steht die Abfallvermeidung in der Abfallhierachie über dem Recycling oder der Energetischen Verwertung. Fakt ist: Bis Recycling oder Kompostierung von Einwegwindeln flächendeckend möglich ist, sind Stoffwindeln die ökologische Alternative.


Die eine Stoffwindel gibt es nicht

Viele Eltern denken bei dem Wort Stoffwindeln leider immer noch an dicke Baumwollhosen mit Plastiküberzug, aus denen man Stuhl aufwändig entfernen muss. Unpraktisch, veraltet und unhygienisch. Wer einmal unsere ManufakturWindel in der Hand hält, wird schnell eines Besseren belehrt. Das im Beitrag gezeigte System ist nur eins von vielen. Hier haben Familien deutlichen Einfluss auf die Handhabung und Ökobilanz. Eine Stoffwindelberatung hilft dabei, das passende System für die Bedürfnisse der Familie zu finden. Schon beim Kauf deiner Stoffwindeln hast du in der Hand, welche Materialien und Systeme du nutzen möchtest. Unser dreiteiliges System bietet die größtmögliche Auswahl an Materialien, sei es Baumwolle, Hanf, Wolle oder TENCEL®. Wie auch im Beitrag erwähnt, gibt es bereits tolle Alternativen zur Baumwolle. Wir sind immer auf der Suche nach ressourcenschonenden Fasern, die den Anforderungen einer Stoffwindel standhalten.


Jeden Tag waschen und trocknen?!

In unserem Kostenvergleich haben wir für dich berechnet, wie die Wasch- und Trocknerkosten in der Regel ausfallen.

Der Stromverbrauch einer 60°C-Wäsche kann sich je nach Alter der Waschmaschine stark unterscheiden. Vor zehn Jahren waren es noch ungefähr 1,2 kWh, während aktuelle Maschinen (ähnlich wie im Beitrag) zirka 0,75 kWh verbrauchen. Insbesondere große Haushaltsgeräte entwickeln sich momentan rasant fort. Die genannten Waschkosten von zirka 100 Euro im Jahr halten wir für realistisch, allerdings inkl. Wasserkosten, Waschmittel und Abnutzungskosten für 1 Kind. Der Stromverbrauch der Waschmaschine pro Jahr kommt dabei ungefähr dem Verbrauch eines Kühlschrankes ohne Gefrierfach gleich.

Jeden Tag Windeln waschen und trocknen? Das klingt wirklich nach viel Arbeit. Tatsächlich waschen die wenigsten Familien ihre Windelwäsche täglich. Bei der im Beitrag gezeigten Familie fällt durch zwei Kinder natürlich mehr Wäsche an, jedoch kann man durch aufstocken der Stoffwindelteile oder der Wahl eines wäschesparenden Systems auch hier auf den üblichen Waschrhythmus von drei Tagen kommen.

Auch beim Trockner gilt wie bei der Waschmaschine, dass das Alter der Maschine einen großen Unterschied ausmacht. Zusätzlich hat die Technologie einen Einfluss auf den Stromverbrauch (Kondensation, Abluft oder Wärmepumpe). Ein A+++-Gerät verbraucht beispielsweise 1,1 kWh, ein B-Gerät satte 3,7 kWh. Bei einem Stoffwindelsystem, bei welchem du das Saugmaterial wechseln und flexibel auswählen kannst, ist ein Trockner meist nicht notwendig.


Waschnüsse? Bitte nicht in die Trommel.

Die Familie in dem Beitrag verwendet Waschnüsse zum Waschen. Diese sind zwar eine schöne Alternative zum Waschen, aber für die Bedürfnisse von Stoffwindeln nicht geeignet. Waschnüsse solltest du nicht verwenden, wenn du sie in einem Säckchen bis zum Ende der Wäsche in der Trommel mitwäschst. Dadurch können sich Ablagerungen auf den Windeln bilden, die zur Verminderung der Saugkraft führen. Wir empfehlen ein (Öko-)Vollwaschmittel in Pulverform. (oder ein Basiswaschmittel plus Sauerstoffbleiche) Es erzielt hier bessere und vor allem auch hygienischere Ergebnisse.

Was die Nachhaltigkeit betrifft, sind Waschnüsse auch keine gute Option. Sie müssen von weit her, nämlich aus Indien, transportiert werden. Lange Transportwege belasten die Umwelt und verschlechtern die CO2-Bilanz. Wenn du unbedingt selbstgemachtes Waschmittel verwenden willst, kannst du, wie im Beitrag erwähnt, Kastanien oder Efeu verwenden. Beachte jedoch bitte Folgendes: Der in den Pflanzen enthaltene Wirkstoff Saponine ersetzt die Funktion der Tenside aus dem Waschmittel. Was sonst noch zum Waschen notwendig ist, muss künstlich hinzugefügt werden. Wenn du also Ablagerungen vermeiden willst, brauchst du zusätzlich Enthärter und ggf. Sauerstoffbleiche. Bei selbstgemachten Waschmitteln hast du keine verlässlichen Waschergebnisse. Besser ist es daher, ein (Öko-)Waschmittel zu nehmen, welches auf diesen oder anderen Pflanzen basiert. Ganz ausführliche Informationen zum Waschen bekommst du auf unserer Seite "Stoffwindeln waschen".


Windelvlies lieber im Restmüll entsorgen

Es gibt Windelvlies, das durchaus einige Waschgänge aushält und so mehrmals verwendet werden kann. Allein deswegen raten wir dazu, es im Restmüll zu entsorgen anstatt über die Kanalisation.

Den Stuhl entsorgst du am besten in der Toilette, anschließend gibst du das Vlies in den Restmülleimer. Von der Entsorgung von Windelvlies in der Toilette raten wir ab, weil das zu Verstopfungen im Abwassersystem führen kann. Im Prinzip müsste es sich wie Toilettenpapier in der Kanalisation innerhalb kürzester Zeit auflösen können, damit es problemlos über die Toilette entsorgt werden kann. Es reicht nicht, dass es biologisch abbaubar ist. Wende dich im Zweifel bitte an den Windelvlies-Hersteller. Weitere Infos zum Thema Entsorgen von Windelvlies findest du im Blog von Zerowaste Family.


Geringer Verschleiß und lange Lebensdauer

Für eine bessere Ökobilanz sollte das Produkt auch möglichst lange nutzbar sein. Wenn du eine Höschenwindel jeden Tag wäschst und in den Trockner gibst, verschleißt sie aufgrund der mehrlagigen Form und der vielen Nähte relativ schnell. Möglicherweise verbleiben Verschmutzungen in den Falten, die den Verschleiß noch beschleunigen. Unsere Windeleinlagen sind so konstruiert, dass sie sich gründlich reinigen und zügig trocknen lassen. Hinzu kommt, dass du unsere Außen- und Innenwindeln ressourcen- und materialschonend im Buntwäscheprogramm mit der normalen Kleidung waschen kannst.


Made in Germany mit höchster sozialer Verantwortung

Wegwerfwindeln erfordern sowohl in der Produktion als auch im Vertrieb einen enorm hohen logistischen Aufwand. Kein Wunder bei den Produktionszahlen. Bei unserer ManufakturWindel werden die Einzelteile in unserem Atelier in Dresden hergestellt. Um die 30 Mitarbeiter*innen mit den unterschiedlichsten Hintergründen sind sozial abgesichert und müssen nicht tagtäglich um den Erhalt ihrer Stelle bangen. Keine*r von ihnen ist nur eine Nummer oder ein kleines Rädchen.


Fazit

Auch wenn es bis heute keine verlässlichen Ökobilanzstudien gibt, wird doch deutlich, dass Stoffwindeln die wesentlich umweltfreundlichere und nachhaltigere Variante des Wickelns sind. Zudem hat beim Wickeln mit Stoffwindeln der oder die Verbraucher*in die Möglichkeit, die Ökobilanz selbst positiv zu beeinflussen. Bei Einwegwindeln liegt diese Verantwortung zum größten Teil beim Hersteller.

Für Menschen, die Umweltschutz selbst in die Hand nehmen wollen, sind Stoffwindeln und windelfrei die einzigen Alternativen.

Jeder Mensch sollte nicht sein eigenes Wohlergehen, sondern das Wohlergehen der gesamten Erde (eingeschlossen aller Menschen) heute und in der Zukunft, in den Mittelpunkt stellen.

Wollen wir wirklich nachhaltig Leben, so müssen wir bei allem, was wir tun und konsumieren bedenken, welche Auswirkungen unser Handeln für uns und unsere Umwelt hat.

Auf folgender Grafik haben wir noch mal ein paar Tipps für dich, wie du die Ökobilanz von Stoffwindeln verbessern kannst: