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22.01.13

Tausend Gute Gründe für Stoffwindeln Teil 1: keine Chemie am Baby

Naja, tausend Gründe für Stoffwindeln werde ich wohl nicht finden, aber einige. Dies soll der Start einer kleinen Serie sein.

Bei welchem guten Grund für Stoffies soll ich anfangen? Nachdem ich ewig gegrübelt habe gibt es hier nun eine Liste und ich gehe einfach Punkt für Punkt durch.

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Als da wäre:

Stoffwindeln sind gut für das Baby, denn die Belastung der Babyhaut mit Chemikalien ist dadurch wesentlich geringer.

In den Wegwerfwindeln befindet sich neben dem Saugkern, dem Superabsorber, ein Copolymer aus Acrylsäure, welches extrem flüssigkeitsanziehend ist. Reine Chemie, auch wenn sie tolles leistet. Dieser Kern ist in einer Kammer von wasserdichten Vliesen und Schutzfolien, welche vornehmlich aus den Kunststoffen Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE) bestehen, untergebracht. Sobald die Windel an der leicht feuchten Babyhaut anliegt, beginnt der Superabsorber Flüssigkeiten zu speichern. Da die Windelintervalle mit Wegwerfwindeln aufgrund der Leistungsfähigkeit dieser Absorber ziemlich lang sein können hat das Kind oft mehrere Stunden lang die gleiche Windel an. In diesem warmen feuchten Klima wird die Haut aufgeweicht und wird immer durchlässiger für äußere Einflüsse. Wenn dann die eine verschmutzte Windel nicht gleich gewechselt wird kommt es zu einer starken Hautreizung. Kommen dann noch Medikamente oder Durchfall ins Spiel sind Rötungen und Entzündungen garantiert und enden viel zu oft in einer Windeldermatitis. Die Haut ist dann so angegriffen, dass sie sich nur noch stark eingeschränkt oder garnicht mehr schützen kann.

Sehr gute Tipps, was man bei der dadurch nicht so seltenen Windeldermatitis tun kann, bekomm man hier. Oft reicht jedoch selbst das nicht aus wie ich aus eigener Erfahrung leider weiß. Unser großer Sohn hatte ständig mit Rötungen zu kämpfen. Babys, deren Haut aus anderen Gründen nicht so wiederstandsfähig ist – wie zum Beispiel Allergiker oder Neurodermitispatienten – leiden oft stark bei der Benutzung von Wegwerfwindeln.

All dies tritt bei Stoffwindeln nicht auf. Die Stoffe sind zum einen weder so saugstark, dass sie die Haut austrocknen, noch sind sie so dicht wie die Polyproylen- und Polyethylenvliese. Moderne Stoffwindeln sind atmungsaktiv! Außerdem werden die Wickelintervalle bei Stoffwindeln von der Art des Saugmaterials und dessen Menge bestimmt – wenn man nur einen kleinen Windelpopo möchte wickelt man freiwillig wesentlich öfter als bei Wegwerfwindeln. Als dritten Grund, warum die Windeldermatitis bei Stoffwindeln so viel seltener ist, ist anzuführen, dass die chemischen Ausdünstungen des Superabsorbers komplett entfallen. Die Haut wird also viel weniger gereizt.