Nachts trocken werden: So kannst du dein Kind unterstützen
- Wann ist der richtige Zeitpunkt in der Nacht trocken zu werden?
- So wird dein Kind nachts trocken: Das Nässefeedback - ein wichtiges Element zum Trockenwerden
- Den Abschied von der Windel schafft dein Kind nicht allein: So kannst du dein Kind unterstützen!
- Mentale Unterstützung
- Praktische Unterstützung
- Du brauchst eine persönliche Beratung zu unseren Produkten?
- Wie bekommt man nachts die Windel weg?
- Kenne das Ausscheidungs- und Trinkverhalten deines Kindes
- Was kann ich tun, wenn mein Kind nach dem 5. Lebensjahr nachts einnässt?
Dein Kind pullert nachts noch ein und du machst dir Gedanken, wir du es am besten unterstützen kannst, damit es nachts trocken wird? Wir beraten seit 2011 Familien in der Windelzeit und da gehört das Trockenwerden einfach dazu! In der langen Zeit seitdem haben wir sehr viele Erfahrungen gesammelt und es gibt ein paar Tricks, wie du dein Kind beim trockenwerden unterstützen kannst - und diese wollen wir hier mit dir teilen!
Eine Sache ist jedoch klar: zum Trockenwerden gehören immer zwei. Nämlich das Kind UND die Eltern (oder Betreuungspersonen). Wenn das Kind dabei körperlich und mental bereit ist zum Trockenwerden, aber ihr noch nicht... dann wir das auch nichts. Machen wir uns nichts vor: auch dabei braucht dein Kind Unterstützung. Ob das nur eine kleine Hilfestellung ist und ein paar Mal Fragen "Musst du mal pullern?" oder ob du dein Kind in diesem Prozess lange unterstützen wirst weiß man am Anfang nie. Denn von Kind zu Kind kann dieser Prozess ganz unterschiedlich ablaufen.
Wir werden dir im Folgenden also erklären, welche Hilfestellungen es gibt und wie du sie am besten einsetzt. Dabei ist unser Ziel immer, euch zu unterstützen, die natürliche Entwicklung zu fördern und euch mit eurem Fachwissen beiseite zu stehen!

Für dein Kind kann es eine sehr lange Zeitspanne zum Einhalten sein - vom frühen ins Bett gehen bis in die Morgenstunden. Das ist oft viel viel zu lange. Oft haben Kinder zusätzlich nachts noch Durst und es kommt noch mehr Flüssigkeit dazu. Im Ergebnis können Kinder dann einfach nicht lange genug einhalten. Das ist soweit völlig normal, denn sei mal ehrlich: Wie oft gehen wir Erwachsene nachts auf Klo? Die meisten Erwachsenen halten auch nicht die ganze Nacht ein, sondern gehen mindestens einmal auf Klo.
Fassen wir noch einmal zusammen: Der Körper von Kindern produziert auch nachts Urin, Kinder schlafen nachts länger als Erwachsene und die meisten Erwachsenen mit ihrer großen Blase gehen nachts auf Klo! Daher solltest du viel Verständnis für dein Kind haben, wenn es mit dem nächtlichen Trockenwerden nicht gleich klappt.
Wir können mit unserem Wissen dazu beitragen, dass du dein Kind unterstützen kannst. Unser Fazit ist: Nächtliches Trockenwerden wird von vielen Faktoren bestimmt und wenn man diese identifizieren kann, ist schon der halbe Weg geschafft. Wir wünschen dir viele gute Erkenntnisse und viel Geduld bei der Begleitung der natürlichen Entwicklungsprozesse deines Kindes!
Wann ist der richtige Zeitpunkt in der Nacht trocken zu werden?
Eine Grundvoraussetzung für nächtliches Trockenwerden und das von vielen Familien lang ersehnte Ende des Windelns, ist, dass dein Kind merkt, wenn es muss, und wie es sich anfühlt, nass zu werden. Denn so kann es mit der Zeit auch einhalten, Zeichen geben und dir die Möglichkeit geben, ein Töpfchen oder die Toilette anzubieten. Für die meisten Kinder ist das zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr der Fall, wobei Jungs oft später dran sind als Mädchen. Sogar innerhalb von Familien beobachten wir hier von Kind zu Kind ganz unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeiten.
Manchmal wollen die Kinder keine Windel mehr, manchmal geht der Impuls von den Eltern aus. Das kann unterschiedlich sein. Auch wenn du vielleicht noch nicht soweit bist, solltest du dein Kind beobachten und seine Impulse zum trockenwerden unterstützen - auch wenn es nicht von Anfang an gleich super klappt!
So wird dein Kind nachts trocken: Das Nässefeedback - ein wichtiges Element zum Trockenwerden
Dein Kind hat keine Lust mehr, mit Windel zu schlafen, nässt aber immer noch nachts ein? Du hast noch keine Vorstellung, wie du dein Kind dabei am besten unterstützen kannst, trocken zu werden und trocken zu bleiben?
Wenn dein Kind normalerweise mit Wegwerfwindeln gewickelt wird, kann dieser Prozess besonders schwierig werden. Einwegwindeln sind so konstruiert, dass dein Kind die Feuchtigkeit beim Pullern nicht spürt. In seinem Körper fühlt sich dann zwar die Blase voll an - aber der Prozess des Loslassens hat kein weiteres Körpergefühl zur Folge. Woher könnte dein Kind dann wissen, dass eine nasse Windel (oder ein nasses Bett!) mit dem Völlegefühl seiner Blase zu tun hat? Genau - es hat keine Möglichkeit, diese zwei Ereignisse in Relation zu setzen. Wie könnte dein Kind dann nachts merken, dass es gepullert hat und das nächste Mal vielleicht Bescheid sagen oder auf sein Töpfchen gehen? Das ist ein sehr schwieriger Prozess.
Wenn ihr hingegen mit Stoffwindeln wickelt, dann bekommt dein Kind direkt beim Ausscheiden immer über sein Körpergefühl das Feedback dass die Windel jetzt nass ist. Unter Fachpersonal nennen wir dies das Nässefeedback.
Wenn die Eltern oder Betreuungspersonen das Ausscheiden zusätzlich sprachlich einordnen ("Du hast gepullert, oder?") und dem Kind sagen, was man macht wenn die Blase voll ist ("Mein Bauch ist voll, ich gehe jetzt auf Toilette pullern.") dann kann das Kind diese Zusammenhänge bald in seinem Körper spüren und lernt gleichzeitig sie zu kommunizieren. So in etwa wie "mein Bauch ist voll, gleich werde ich nass" und als nächsten Schritt dann "ich spüre ich muss gleich pullern, wo ist mein Töpfchen?". Trockenwerden ist immer eine Entwicklung von innen, aus dem Kind heraus - aber ohne eine passende Reaktion von außen wird es dem Kind fast unmöglich gemacht, trocken zu werden und nicht mehr einzunässen. Was ihr braucht, ist Teamwork!
Den Abschied von der Windel schafft dein Kind nicht allein: So kannst du dein Kind unterstützen!

Wenn du dein Kind bisher mit Einwegwindeln gewickelt wird, ist es für es schwieriger zu erfahren, wie die Blasenfülle und eine nasse Windel miteinander in Beziehung stehen.
Du kannst das Nässefeedback aktivieren, indem du statt auf alles wegsaugende, trockenhaltende Wegwerfprodukte Stoff benutzt. Dieser fühlt sich nass an, wenn er nass ist.
Das heißt also: Nässefeedback gibt es, wenn du mit Stoffwindeln wickelst oder die Windel ganz weglässt und deinem Kind Trainerhöschen oder einen Windelrock anziehst. Welches Produkt für euch am sinnvollsten ist werde ich dir gleich erklären. Je nachdem wie alt dein Kind ist, kann es auch sinnvoll sein, mit ihm darüber zu sprechen, ob es nachts eine Windel möchte - umso mehr man die Kinder einbezieht, umso erfolgreicher wird euer Teamwork sein.
Trockenwerden ist Teamwork! Denn es müssen zwei Sachen zusammenkommen: das Kind UND die Eltern. Wir hatten ja schon darüber gesprochen, wie Körpergefühl und körperliche Reife durch das Nässefeedback unterstützt werden. Wenn dein Kind grundsätzlich seine Blase ansteuern kann und willentlich pullern (oder eben anhalten!) kann, dann ist es bereit für den nächsten Schritt! Dabei ist es total wichtig, dass dein Kind diesen nicht aus alleiniger eigener Kraft bewältigen kann - es braucht eure Hilfe um endgültig auch nachts windelfrei sein zu können.
Deine Hilfe kann dabei auf mehreren Ebenen geschehen:
Mentale Unterstützung
damit dein Kind bald ohne Windel schlafen kann und euer Bett trocken bleibt
Eltern können ihr Kind in der Nacht auf verschiedene Weise mental unterstützen:
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Geduld und Verständnis: Es ist wichtig, geduldig zu sein und Verständnis für das Kind zu zeigen, da das nächtliche Trockenwerden ein individueller Prozess ist, der Zeit und Übung erfordert. Nicht jedes Kind ist gleich, auch nicht innerhalb einer Familie. Mit Druck wird man nichts erreichen!
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Positive Verstärkung: Ermutige dein Kind, wenn es Fortschritte macht und freue dich mit ihm. Egal ob groß oder klein - wir alle fühlen uns besser, wenn wir unsere Freude teilen können. Positive Verstärkung kann das Selbstvertrauen stärken und das Kind motivieren, weiterhin seinen Weg zu gehen.
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Offene Kommunikation: Schaffe eine offene und unterstützende Umgebung, in der dein Kind sich sicher fühlt, auch über seine Gefühle und Erfahrungen zu sprechen. Ermutige es, indem du Fragen zu stellst und eventuelle Ängste oder Sorgen zu teilen. So könnte es zum Beispiel sein, dass es einfach sein Töpfchen nicht mag, weil es sich kalt am Po anfühlt - und ehrlich, weg schon kalte Klobrillen? (Dafür gibt es zum Beispiel Töpfchenbezüge) Oder es könnte sein, dass es sich vor irgendetwas gruselt auf dem Weg ins Bad nachts. Wenn dein Kind sich traut, mit dir offen zu sprechen, kommt ihr solchen Hürden ganz schnell auf die Schliche!
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Rituale und Routinen: Implementiere beruhigende Rituale vor dem Schlafengehen, die deinem Kind helfen, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Eine konsistente Schlafenszeit und Routine können ihm Sicherheit bieten und den Übergang zum nächtlichen Trockenwerden erleichtern. Kurz gesagt: Wer ganz besonders aufgeregt ins Bett geht und erst 20 Minuten vor der Schlafenszeit Abendbrot isst und vielleicht noch viel trinkt, der muss nachts garantiert nochmal pullern!
Verfügbarkeit und Unterstützung: Bist du dir sicher, dass dein Kind weiß, dass du für Unterstützung und Hilfe da bist, wenn es diese benötigt. Viele Eltern wollen verständlicherweise ruhig schlafen, aber so manches Kind braucht auch nachts immer wieder die Versicherung dass es zu den Eltern kommen kann wenn es sich nicht gut fühlt. Das kann auch in schwierigen Phasen wir zum Beispiel einer Trennung der Eltern immer wieder neu und verstärkt auftreten und auch bei Kindern, die seit Jahren nachts trocken sind wieder zum nächtlichen Einnässen führen. Sei einfühlsam und reagiere verständnisvoll auf Bedürfnisse oder Ängste deines Kindes und halte dir vor Augen, dass jedes Kind unterschiedlich ist.
Praktische Unterstützung
mit Produkten, die euch helfen damit euer Bett trocken bleibt (auch wenn dein Kind regelmäßig nachts noch pullert)
Wenn dein Kind nachts ins Bett pullert, dann ist das verständlicherweise nervig. Alles ist nass, alle sind müde und du musst dann meistens nicht nur den Schlafanzug wechseln, sondern gleich noch die Bettwäsche, das Laken und oft auch die Bettdecke. Wenn der Urin bis zur Matratze läuft und auch Kuscheltiere nass werden, dann ist man verständlicherweise richtig genervt.
Damit dein Kind nicht darunter leidet, dass es noch nicht trocken ist und du nicht genervt bist, ist es sehr hilfreich wenn du Hilfsmittel nutzen kannst und ihr entspannt bleiben könnt. Dein Kind kann schneller weiterschlafen wenn ihr keinen Stress habt - und du auch!
Wenn dein Kind nachts keine Windel mehr akzeptiert, es aber auch (noch) nicht ganz ohne geht: Es gibt eine Menge praktischer Tipps die wir dir aus unserer Erfahrung geben können.
Es gibt verschiedene Produkte, die euch beim Trockenwerden unterstützen können entspannt und stressfrei zu bleiben:
1. Trainerhöschen
Mit unserem flexiblen
Trainerhöschen
kannst du je nach Fortschritt die passenden Einlagen in das Trainingshöschen einknöpfen. Zu Anfang ist die Wanne mit einer Baumwollfrotteeeinlage (die du sogar in seiner Saugleistung noch verstärken kannst!) ideal. Später, wenn es nur darum geht, kleine Mengen aufzufangen, die auf dem Weg zur Toilette daneben gehen oder die ersten Tropfen die dein Kind verliert bevor es aufwacht und sie bermert, passen die dünnen Trainereinlagen aus Baumwollfrottee prima.

Optimal für euch, wenn:
- Dein Kind scheidet nicht mehr mehrfach die Nacht den kompletten Blaseninhalt aus.
- Dein Kind kann/möchte das Höschen selbst an/ausziehen.
Nicht so optimal für euch, wenn:
- Dein Kind mehrfach pro Nacht den kompletten Blasenhinhalt ausscheidet und ihr nicht zwischendurch wechseln wollt.
Zusatztipp:
Wenn dein Kind dann aus den Trainerhöschen herausgewachsen ist könnt ihr sie einfach als Kinderunterwäsche weiternutzen. So könnt ihr auch nach dem Trockenwerden lange Freude an den Höschen haben!
2. Windelröcke und Windelhosen
Windelröcke und Windelhosen sind eine Mischung aus Kleidung und Windeln! Sie sind perfekt, wenn du nach einer Möglichkeit suchst dass dein Kind keine Windel oder ähnliches mehr anzieht - aber eure Nächte trotzdem trocken sein sollen und du nicht ständig ein nasses Bett willst. Sie sind Kleidungsstücke mit einer wasserdichten Schicht und einer saugenden Schicht und fangen den Urin auf ohne ihn an das Bett weiterzugeben.
Es gibt sie als "Rock" (allerdings kannst du den inneren Rock zusammenknöpfen zwischen den Beinen, damit er nicht hochrutscht) und als "Hose".

Stell dir einfach eine Kuscheldecke mit wasserdichtem Außenteil vor - und dieses ziehst du deinem Kind über den Pyjama. Wenn früher nachts das Bett nass wurde, dann fängt jetzt das kuschelige Innenteil alles an Nässe auf und das Bett und die Bettdecke bleiben trocken. So spürt dein Kind das Nässefeedback und wacht auf - aber ihr müsst nicht das ganze Bett trocknen. Ihr könnt einfach frische Schlafsachen anziehen, ein frisches Innenrockteil einknöpfen und direkt weiterschlafen.
Unser Tipp ist: wenn dein Kind noch sehr oft einpullert dann kann es auch sinnvoll sein, zwei Röcke im Wechsel zu benutzen. So hast du immer ein Set im Gebrauch und ein Set in der Wäsche.
Optimal für euch, wenn:
- Dein Kind keine Windel oder Trainerhose anziehen möchte.
- Dein Kind oft das ganze Bett, inklusive Bettdecke, nass macht.
Nicht so optimal für euch, wenn:
- Dein Kind mehrfach pro Nacht den kompletten Blasenhinhalt ausscheidet und ihr nicht zwischendurch wechseln wollt.
Zusatztipp:
Da die Windelröcke/hosen immer mit einem Innenteil zum Wechseln kommen kannst du ganz entspannt den einen Innenrock/hose waschen während ihr den anderen nutzt!
3. Stoffwindeln
Wenn du dein Kind bisher mit Wegwerfwindeln gewickelt hast und es einfach nicht trocken wird nachts, dann kann auch die Kombination aus fehlendem Nässefeedback, besonders bei tiefem Schlaf und noch nicht weit genug entwickelter körperlicher Reife für das nächtliche Einnässen verantwortlich sein. In diesem Fall würde ich dir empfehlen, als erstes deinem Kind neben den Schutzmaßnahmen für ein trockenes Bett den Zugang zum Nässefeedback zu ermöglichen. Jedes Kind entwickelt sich anders und eine sanfte Unterstützung ohne Druck ist das Beste, was du tun kannst.
Sollte dein Kind also nachts noch Windeln brauchen, dann wäre unsere Empfehlung auf Stoffwindeln umzusteigen! Für welche unserer Außenwindeln und Innenwindeln du dich entscheidest, ist dabei ganz egal! Wichtig ist nur, dass ihr die passenden - und ausreichenden - Windeleinlagen auswählt. Ganz besonders beliebt für die Nächte sind unsere Herkuleseinlagen, denn sie saugen besonders viel!
Oft kommen Familien mit schon größeren Kindern mit der Frage zum nächtlichen Trockenwerden zu uns.
Wenn Dein Kind zwischen 15 und 25 kg wiegt, dann könnte es für viele Stoffwindelmarken schon wesentlich zu groß sein. Bei uns gibt eine spezielle Größe für diesen Altersbereich!
Du brauchst für dein Kind jedoch nicht nur die passende Größe, sondern auch Einlagen, die mehr saugen als es zum Beispiel im Neugeborenenalter nötig ist. Wir haben dafür extra ein spezielles Paket zusammengestellt, damit alles perfekt zusammenpasst!
4. Wasserdichte Bettauflagen
Wenn euch das alles nichts ist, dann gibt es auch wasserdichte Bettauflagen. Wir denken ja, dass das von Anfang an einfach so ein tolles Hilfsmittel ist - und nicht erst wenn dein Kind nachts erst noch trocken wird. Spätestens wenn dein Kind mit leidigem Magen-Darm sich einmal auf sein Bett übergeben musste siehst du das sicher genauso!
Unsere wasserdichten Bettauflagen sind bei bis zu 90 Grad waschbar, atmungsaktiv und mit einer dicken Saugschicht versehen. Sollte dein Kind nachts noch nicht trocken sein, dann verhindert die Bettauflage, dass der Urin in die Matratze laufen kann. Das riecht nicht nur ganz übel, sondern trocknet auch sehr langsam. Herauswaschen kann man aus der Matratze leider auch nichts! Daher gilt, dass man unbedingt vermeiden sollte, dass der Urin durch das Bettlaken in das Bett läuft.
5. Windefrei
Wenn dein Kind noch kleiner ist und du es abhältst bzw. windelfrei praktizierst oder es noch tun möchtest, dann ist auch hier unsere Empfehlung, dass ihr Abhaltewindeln und Abhaltehosen benutzt. Sobald dein Kind dir anzeigt, dass es muss, kannst du ihm die Windel öffnen und es außerhalb der Windel ausscheiden lassen.
Schau dir dazu gern unseren Windelfrei-Ratgeber an.
Windelfrei ist die perfekte Vorbereitung für das nächtliche Trockenwerden - denn so lernt dein Kind von Anfang an, dass die Windel kein Klo ist!
Du brauchst eine persönliche Beratung zu unseren Produkten?
Jedes Kind und jede Familie ist einzigartig - aber nach weit über 100.000 Familien, die wir schon begleiten durften, haben wir viele Erfahrungen gesammelt. Wenn du also einfach noch unsicher bist was zu passt, dann melde dich gern bei uns und wir schauen gemeinsam wie du mit unseren Produkten dein Kind unterstützen kannst.
Wie bekommt man nachts die Windel weg?
Das Entfernen der Windel nachts ist ein Schritt in Richtung Trockenheit und kann eine wichtige Entwicklung für Kinder sein. Wir haben folgende Tipps aus unserer Erfahrung mit weit über 100.000 Familien zusammengesammelt:
Warte auf Anzeichen von Trockenheit: Bevor ihr die Windel nachts weglassen könnt, ist es wichtig sicherzustellen, dass dein Kind bereit ist. Achte darauf, ob die Windel morgens oft trocken ist, was darauf hindeuten könnte, dass dein Kind nachts weniger uriniert.
Langsame Übergänge: Beginnt lieber langsam und allmählich mit der Trockenwerdunterstützung! Zum Beispiel indem du die Windel tagsüber schon weglässt und deinem Kind aufs Töpfchen hilfst oder die Toilette anbietest. Falls dein Kind an einem gewissen Punkt auch tagsüber Windeln komplett ablehnen sollte, sind Trainerhöschen für tagsüber sehr sinnvoll. Sie fangen den Urin auf und fühlen sich für das Kind trotzdem nicht mehr wie Windeln an, sondern eher wie Unterwäsche. Oft fällt es dem Kind leichter wenn es sich sicherer fühlt!
Regelmäßige Toilettengänge: Ermutige dein Kind, vor dem Schlafengehen und gegebenenfalls noch einmal während der Nacht zur Toilette zu gehen. Denk daran: auch die meisten Erwachsenen halten nicht die ganze Nacht durch sondern gehen auf Klo! Besonders einfach ist es, wenn ihr ein Töpfchen in seinem Zimmer habt!
Positive Verstärkung: Freue dich mit deinem Kind für seine Bemühungen, auch wenn es zu Anfang noch nicht immer trocken bleibt. Positive Verstärkung kann dazu beitragen, das Selbstvertrauen zu stärken und den Lernprozess zu erleichtern.
Geduld haben: Jedes Kind ist unterschiedlich, und es kann einige Zeit dauern, bis auch dein Kind zuverlässig trocken bleibt. "Das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht" stimmt auch hier! Sei geduldig und unterstützend während dieses Übergangs und vermeide Druck oder gar Bestrafung bei Unfällen. Mit den richtigen Produkten wie unserem Windelrock ist es keine Tragödie wenn dein Kind nachts einpullert. Einfach wechseln - und weiterschlafen. Und dann kommen auch Eltern gar nicht erst in Versuchung, genervt zu sein!
Denk daran, dass der Weg zur Trockenheit ein individueller Prozess ist, und es ist wichtig, die Bedürfnisse und das Tempo deines Kindes zu respektieren. Falls du Sorgen hast, dass dein Kind schon längst trocken sein müsste, dann wende dich bitte an euren Kinderarzt!
Soll ich mein Kind nachts wecken und es zur Toilette bringen?
Darüber sind Erziehungsratgeber wirklich sehr zwiegespalten - aber unsere Meinung dazu ist ganz klar. Machen wir mal einen Selbstversuch, ja? Stell dir einfach vor dass du nachts aufwachst weil deine Blase voll ist. Die Toilette ist gefühlt ewig weit weg, der Flur ist dunkel und deine Eltern schlafen fest. An Einschlafen ist nicht mehr zu denken, das kennen wir ja alle. Was tust du in so einer Situation? Stellst du dir die Frage ob du gern eine Begleitung zur Toilette haben würdest - oder pullerst du lieber in dein Bett... wohl wissend, dass sich das unangenehm anfühlt und deine Eltern dann wieder Arbeit damit haben. Das ist ein doofer Zwiespalt, oder?
Für Kinder sieht die Welt noch ganz anders aus als für uns - das trifft ganz besonders nachts zu. Nicht jeder traut sich nachts so einfach auf Klo!
Noch unangenehmer ist die Situation wenn dein Kind jedoch nachts einfach nicht aufwacht und einpullert ohne es zu merken. Solange das für alle okay ist, ist es genau das: einfach okay. Aber wenn dein Kind keine Windel mehr will, oder ihr gern wollt, dass euer Kind trocken wird, dann muss man sich der Realität stellen: Die Blase ist voll und muss sich entleeren. Ich rate gern dazu, dass ihr ein Töpfchen im Kinderzimmer habt, dann ist der Weg nicht so weit wie ins Bad. Es ist nicht schlimm dafür dein Kind nachts zu wecken! Du kannst es liebevoll in den Arm nehmen und im Halbschlaf auf das Töpfen setzen. Oft sind die Kleinen so entspannt, dass sie lockerlassen können und nach dem Ausscheiden schnell wieder einschlafen. In Summe macht das eine wesentlich entspanntere Nacht, als wenn dein Kind ewig im Bett wühlt weil es nicht in die Windel pullern will - oder weil ihr das ganze Bett beziehen müsst!
Auch wenn dein Kind schon mal trocken war, kann es erneut dazu kommen, dass das Bett nachts wieder nass wird
Bei starken emotionalen Ereignissen wie zum Beispiel der Kindergarteneingewöhnung, einem Umzug oder der Trennung der Eltern kann Bettnässen immer wieder neu und verstärkt auftreten - auch bei Kindern, die seit Jahren tagsüber und auch nachts trocken sind und auch weit über einem Alter von fünf Jahren. Das ist ganz und gar nicht ungewöhnlich! Sei einfühlsam und reagiere verständnisvoll auf Bedürfnisse oder Ängste deines Kindes und halte dir vor Augen, dass jedes Kind unterschiedlich ist.
Kenne das Ausscheidungs- und Trinkverhalten deines Kindes
Eigentlich ist es ganz logisch: Was hineingeht, kommt auch wieder heraus. Meist gibt es feste Zeiten, in denen dein Kind trinkt - und auch dementsprechend feste Zeiten, in denen der Harndrang groß ist. Wenn du diese kennst, kannst du dein Kind zur Toilette bringen oder die volle Windel wechseln!
Macht dein Kind schon in den ersten Stunden nach dem Einschlafen in die Windel, kannst du vor dem Schlafengehen einen Toilettengang einplanen und für genügend Flüssigkeitsaufnahme bereits am frühen Nachmittag sorgen, damit abends weniger getrunken wird. Tagsüber ist oft so viel los, dass dein Kind manchmal das Trinken "vergisst". Und das dann abends oder nachts nachholt. Da ist es dann logisch, dass nachts die Windel sehr voll ist, oder? Wenn du ein Kind dazu anhältst, tagsüber zu trinken, dann nimmt es die Hauptmenge seiner Flüssigkeit nichts abends zu sich und scheidet dementsprechend nachts weniger aus. Wichtig ist aber: Du solltest dein Kind nicht in der Trinkmenge begrenzen.
Es gibt auch immer wieder Kind, die während der Nacht unglaublich viel trinken. Mit ein wenig Aufmerksamkeit stellst du fest, wann es nur einen trockenen Mund hat und wann es sehr viel Durst hat. Natürlich ist es okay, wenn es Durst hat und es soll dann auch genug trinken! Wenn das jedoch eher die Regel, als die Ausnahme ist, wäre es besser es tagsüber mehr zum Trinken zu ermutigen.
Macht dein Kind am frühen Morgen in die Windel, ist die Blase einfach voll. Mit der Zeit wird sich das ändern und dein Kind kann länger einhalten. Du kannst aber auch in einer unruhigen Phase, wenn dein Kind im Halbschlaf ist, abhalten oder das Töpfchen anbieten. Meist werden Kinder so gar nicht erst wach!
Was kann ich tun, wenn mein Kind nach dem 5. Lebensjahr nachts einnässt?
Das ist ein komplexes Thema. Zunächst einmal: Keine Panik und Schuldgefühle. Experten schätzen, dass circa 640.000 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren darunter leiden. Die Zahl könnte aber auch viel höher liegen [1]. Vielleicht ist das komplexe System der Blasenkontrolle noch nicht ausgereift, oder dein Kind hat die Neigung für das Einnässen geerbt. Das Zusammenspiel von der Empfindung der vollen Blase, dem Aufwachen und gezielten Ausscheiden kann für einige Kinder eine Herausforderung sein.
Grundsätzlich solltest du sicherstellen, dass es keine körperliche Ursache dafür gibt, dass dein Kind mit fortgeschrittenem Alter nicht trocken wird. Laut der WHO gilt es als behandlungsbedürftige Erkrankung, wenn ein Kind ab dem 5.Lebensjahr regelmäßig mindestens zweimal im Monat nachts unwillkürlich das Bett einnässt und organische Grunderkrankungen ausgeschlossen sind. Es ist aber sinnvoll, schon vorher aktiv zu werden und dein Kind zu unterstützen.
Sprich bei Bedarf mit deinem Kinderarzt. Es kann einige körperliche Ursachen geben, zum Beispiel unzureichende Koordination des Harnröhrenschließmuskels, unentdeckte Urethralklappen oder Mangel eines entscheidenden Hormons (ADH). Auch ein nicht ausreichend integrierter spinaler Galant-Reflex oder eine orale Restriktion kann das Trockenwerden erschweren.

Aber auch ohne medizinische Probleme gibt es viele Möglichkeiten, deinem Kind zu helfen. Dazu kann es schon sinnvoll sein, ein Tagebuch über Gewohnheiten zu führen und diese ggf. zu ändern.
Weitere Informationen dazu findest du auf den Seiten von Familienhandbuch.
Quellen
Hauschild J. Wie nasse Kinderbetten trocken werden. Spiegel, 10.11.2011. (01.03.2021)