Nachts trocken werden
- Das Nässefeedback - ein wichtiges Element zum Trockenwerden
- Wenn dein Kind nachts keine Windel mehr akzeptiert, es aber auch (noch) nicht ganz ohne geht
- Wie bekommt man nachts die Windel weg?
- Tipps zu Windelfrei
- Kenne das Ausscheidungs- und Trinkverhalten deines Kindes
- Was kann ich tun, wenn mein Kind nach dem 5. Lebensjahr nachts einnässt?
Meist werden Kinder nachts erst später trocken, obwohl sie tagsüber schon verlässlich auf die Toilette gehen. Das ist völlig normal, denn bis zum dritten Lebensjahr produziert der Körper eines Kindes nachts genau so viel Urin wie tagsüber. Auch, wenn es durch ein bestimmtes Hormon weniger oft muss, so ist es bei der Menge eben nicht so einfach wie tagsüber.
Für dein Kind kann es eine sehr lange Zeitspanne zum Einhalten sein - vom frühen ins Bett gehen bis in die Morgenstunden. Oft haben Kinder auch nachts noch Durst und können dann einfach nicht lange genug einhalten. Daher solltest du dein Kind dabei unterstützen, indem du erinnerst, begleitest und den Toilettengang so einfach und angenehm wie möglich gestaltest, auch in der Nacht.
Das Nässefeedback - ein wichtiges Element zum Trockenwerden
Eine Grundvoraussetzung für nächtliches Trockenwerden ist, dass dein Kind merkt, wenn es muss, und wie es sich anfühlt, nass zu werden. Denn so kann es mit der Zeit auch einhalten, Zeichen geben und dir die Möglichkeit geben, ein Töpfchen anzubieten.
Wenn dein Kind nachts mit Einwegwindeln gewickelt wird, ist es schwieriger zu erfahren, wie es nass wird. Du kannst das Nässefeedback aktivieren, indem du mit Stoffwindeln möglichst ohne Stay Dry Liner wickelst oder die Windel ganz weglässt. Sprich mit deinem Kind darüber, ob es nachts eine Windel möchte, und lege ggf. eine wasserdichte Unterlage ins Bett.
Sehr gut eignet sich unsere Bio-Baumwollfrottee Einlage. Sie saugt Flüssigkeit superschnell auf und gibt ein gutes Nässefeedback. Solltet ihr nachts mehr Saugmaterial brauchen, dann hat unsere Herkuleseinlage aus Bio-Baumwollnicki die optimale Oberfläche für ein spürbares Nässefeedback.
Wenn dein Kind nachts keine Windel mehr akzeptiert, es aber auch (noch) nicht ganz ohne geht
Es gibt es zwei Möglichkeiten was du jetzt tun kannst:
1. Du kannst du es mit einem Trainerhöschen versuchen. Mit unserem flexiblen System kannst du je nach Fortschritt die passenden Einlagen in das Trainingshöschen einknöpfen. Zu Anfang ist die Wanne mit einer Baumwoll Einlage ideal. Später, wenn es nur darum geht, kleine Mengen aufzufangen, die auf dem Weg zur Toilette daneben gehen, passen die dünnen Einlagen mit Baumwollfrottee oder Hanffleece prima.
2. Du kannst einen Windelrock benutzen. Windelröcke sind keine Kleidung nur für Mädchen! Sie sind perfekt, wenn du nach einer Möglichkeit suchst dass dein Kind keine Windel oder ähnliches mehr anzieht - aber eure Nächte trotzdem trocken sein sollen und du nicht ständig ein nasses Bett willst. Sie sind Kleidungsstücke mit einer wasserdichten Schicht und einer saugenden Schicht und fangen den Urin auf ohne ihn an das Bett weiterzugeben.
Wie bekommt man nachts die Windel weg?
- Warte auf Anzeichen von Trockenheit: Bevor ihr die Windel nachts weglassen könnt, ist es wichtig sicherzustellen, dass dein Kind bereit ist. Achte darauf, ob die Windel morgens oft trocken ist, was darauf hindeuten könnte, dass dein Kind nachts weniger uriniert.
- Langsame Übergänge: Beginnt lieber langsam und allmählich mit der Trockenwerdunterstützung! Zum Beispiel indem du die Windel tagsüber schon weglässt und deinem Kind ein Töpfchen oder die Toilette anbietest. Falls dein Kind an einem gewissen Punkt Windeln komplett ablehnen sollte, sind Trainerhöschen für tagsüber sehr sinnvoll. Sie fangen den Urin auf und fühlen sich für das Kind trotzdem nicht mehr wie Windeln an, sondern eher wie Unterwäsche. Für die Nächte sind dann Windelröcke die optimale Lösung.
- Regelmäßige Toilettengänge: Ermutige dein Kind, vor dem Schlafengehen und gegebenenfalls noch einmal während der Nacht zur Toilette zu gehen. Denk daran: auch die meisten Erwachsenen halten nicht die ganze Nacht durch sondern gehen auf Klo! Besonders einfach ist es, wenn ihr ein Töpfchen in seinem Zimmer habt!
- Positive Verstärkung: Freue dich mit deinem Kind für seine Bemühungen, auch wenn es zu Anfang noch nicht immer trocken bleibt. Positive Verstärkung kann dazu beitragen, das Selbstvertrauen zu stärken und den Lernprozess zu erleichtern.
- Geduld haben: Jedes Kind ist unterschiedlich, und es kann einige Zeit dauern, bis auch dein Kind zuverlässig trocken bleibt. "Das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht" stimmt auch hier! Sei geduldig und unterstützend während dieses Übergangs und vermeide Druck oder gar Bestrafung bei Unfällen. Mit den richtigen Produkten wie unserem Windelrock ist es keine Tragödie wenn dein Kind nachts einpullert. Einfach wechseln - und weiterschlafen. Und dann kommen auch Eltern gar nicht erst in Versuchung, genervt zu sein!
Tipps zu Windelfrei
Du kannst dein Kind außerdem bei den zu erlernenden Schritten in der Entwicklung zum Trockenwerden begleiten, indem du Tipps aus der Windelfrei Praktik übernimmst. Du kannst an den Töpfchengang erinnern, beim Ausziehen der Kleidung helfen, bei Unruhe sanft wecken oder dein Kind abhalten.
Ganz tolle weitere Tipps hierzu findest du in unserem Windelfrei Ratgeber.
Kenne das Ausscheidungs- und Trinkverhalten deines Kindes
Meist gibt es feste Zeiten, in denen der Harndrang einfach zu groß ist. Wenn du diese kennst, kannst du dein Kind zur Toilette bringen oder die volle Windel wechseln.
Macht dein Kind schon in den ersten Stunden nach dem Einschlafen in die Windel, kannst du vor dem Schlafengehen einen Toilettengang einplanen und für genügend Flüssigkeitsaufnahme bereits am frühen Nachmittag sorgen, damit abends weniger getrunken wird.Du solltest dein Kind allerdings nicht in der Trinkmenge begrenzen.
Macht dein Kind am frühen Morgen in die Windel, ist die Blase einfach voll. Mit der Zeit wird sich das ändern und dein Kind kann länger einhalten. Du kannst aber auch in einer unruhigen Phase, wenn dein Kind im Halbschlaf ist, abhalten oder das Töpfchen anbieten. Meist werden Kinder so gar nicht erst wach.
Was kann ich tun, wenn mein Kind nach dem 5. Lebensjahr nachts einnässt?
Das ist ein komplexes Thema. Zunächst einmal: Keine Panik und Schuldgefühle. Experten schätzen, dass circa 640.000 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren darunter leiden. Die Zahl könnte aber auch viel höher liegen [1]. Vielleicht ist das komplexe System der Blasenkontrolle noch nicht ausgereift, oder dein Kind hat die Neigung für das Einnässen geerbt. Das Zusammenspiel von der Empfindung der vollen Blase, dem Aufwachen und gezielten Ausscheiden kann für einige Kinder eine Herausforderung sein.
Grundsätzlich solltest du sicherstellen, dass es keine körperliche Ursache dafür gibt, dass dein Kind mit fortgeschrittenem Alter nicht trocken wird. Laut der WHO gilt es als behandlungsbedürftige Erkrankung, wenn ein Kind ab dem 5.Lebensjahr regelmäßig mindestens zweimal im Monat nachts unwillkürlich das Bett einnässt und organische Grunderkrankungen ausgeschlossen sind. Es ist aber sinnvoll, schon vorher aktiv zu werden und dein Kind zu unterstützen.
Sprich bei Bedarf mit deinem Kinderarzt. Es kann einige körperliche Ursachen geben, zum Beispiel unzureichende Koordination des Harnröhrenschließmuskels, unentdeckte Urethralklappen oder Mangel eines entscheidenden Hormons (ADH). Auch ein nicht ausreichend integrierter spinaler Galant-Reflex oder eine orale Restriktion kann das Trockenwerden erschweren.
Aber auch ohne medizinische Probleme gibt es viele Möglichkeiten, deinem Kind zu helfen. Dazu kann es schon sinnvoll sein, ein Tagebuch über Gewohnheiten zu führen und diese ggf. zu ändern.
Weitere Informationen dazu findest du auf den Seiten von Familienhandbuch.
Quellen
Hauschild J. Wie nasse Kinderbetten trocken werden. Spiegel, 10.11.2011. (01.03.2021)